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(c) Pester Lloyd / 47 - 2012   NACHRICHTEN 22.11.2012

 

Gebührenpoker: Ryanair droht wieder einmal mit massivem Abbau in Ungarn

Die führende europäische Billig-Airline, Ryanair, ist mal wieder mit dem "von Hochtief geführten Airport Budapest (BA)" über Kreuz, wie man uns in einer Pressemitteilung informiert. Das Airport Management, weigert sich, auf die Gebührenforderungen des irischen Unternehmens für das nächste Jahr einzugehen. Daher werde man 40% der Kapazitäten in Budapest streichen, was ab Januar 2013 10 komplette Routen, 70 Flüge in der Woche, 800.000 Passagiere und bis zu 800 Jobs betreffen würde, so das Unternehmen. "Hochtief verweigere" einen "langfristigen Wachstumspakt mit Europas größter Fluglinie" und hat offenbar "kein Interesse an wachsendem Tourismus, Verkehr und Jobs", da es "ständig die Gebühren erhöhe, sogar wenn das Flugaufkommen sinkt."

Ryanair-Chef Michael O’Leary schnappte sich Ende Februar in Budapest ein paar Piroschkas und kündigte den Ungarn an, dass er die Malév-Lücke füllen werde. Zehn Monate später scheint die Euphorie verflogen. Schuld sind natürlich die sturen Deutschen. Hat er sich verhoben?

Ryanair hat derzeit fünf Flugzeuge in Budapest fix stationiert, 2013 sollen es nur noch 3 sein, die Routen sinken von 30 auf 20, die Flüge von 280 auf 170 pro Woche, die Passagiere von 2 auf 1,2 Mio. im Jahr, Frequenzstreichungen soll es auf neun der 20 verbleibenden Routen auch geben. Die Kapazitäten werde man "nach irgendwo anders n Europa" verbringen, kündigte das Management an. Unter den zu streichenden Destinationen von und nach Budapest sollen demnach gehören: Baden, Birmingham, Bologna, Düsseldorf, Krakau, Lübeck, Malaga, München und Oslo.

Streits zwischen Ryanair und dem Airport sind nichts Neues und wurden von Seiten der Iren immer sehr polemisch geführt, stellten sich meistens jedoch als taktisch heraus. Es geht darum, wer als erster die Nerven verliert, die dreisten Iren oder die sturen Deutschen. Früher, als Staatsprotegée Malév noch mit von der Partie war, waren die Bedingungen noch hinkender als heute und Ryanair hatte sich im April 2010 schon einmal ganz aus Ungarn abgemeldet. Allerdings gelten die BA-Gebühren in Budapest als für die sonstigen Kostenstrukturen im Lande vergleichsweise heftig.

Der Airport seinerseits, der sich mit ziemlichen Anstrengungen von der Malév-Pleite erholt hat, was nicht wenige Arbeitsplätze, einen Investitionsstopp und die Schließung des Terminals 1 kostete, will Ryanair zwar sicher nicht wieder verlieren, weiß aber auch darum, dass die Iren nicht einfach so einen Markt(anteil) aufgeben werden, den sie sich, nach der Malév-Pleite mit ziemlich gierigen Happen einverleibten, einschließlich der Übernahme nicht weniger Piloten und anderen Fachpersonals. Möglicherweise hat man sich dabei etwas übernommen und versucht nun durch diese Taktik die Kosten zu drücken. Wie das Spiel ausgeht, werden wir dann beizeiten melden.

red.

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